Vor unserem letzten Urlaub in Hawaii hatte ich mir schon Gedanken über die „Bucket List“ gemacht, und hatte eine Karte erstellt mit all den Zielen die ich in der Welt noch gerne sehen würde. Da das immer noch ziemlich viele sind, werden wir mit unserer Tour in diesem Jahr jetzt gleich zwei „erschlagen“:

Von Kapstadt werden wir in 20 Tagen bis zu den Viktoriafällen fahren! So richtig abenteuerlich ist das zwar auch wieder nicht, denn die gesamte Tour ist organisiert und wir fahren mit einem Safari-Truck (Kleinbus auf LKW :-)) von einer vorgebuchten Unterkunft zur nächsten. Aber abgesehen von zwei Dienstreisen nach Kairo war ich noch nie in Afrika, und hab mir bisher auch noch nie so viele Gedanken um die notwendige Gesundheitsvorsorge (Impfungen und Malaria-Tabletten) und die Sicherheit gemacht. Monika hat da mit mehreren Flügen nach Afrika schon einen Vorsprung und ist dementsprechend entspannter :-).
Details zu der Tour gibt es in diesem Dossier; wir hatten nach einer Empfehlung eines Kollegen von Monika bei African Budget Safaris nach Touren gesucht; die Informationen auf der Webseite und letztendlich die Betreuung bei der Vermittlung der Tour waren wirklich ausgezeichnet; durchaus eine Empfehlung wert.
Nun geht es heute los, allerdings erst mal mit einem Schock: eigentlich wollten wir mit Ethiopian Airlines über Addis Abeba nach Kapstadt fliegen, denn bei der Flugbuchung vor ein paar Wochen wären wir bei dem Direktflug der Lufthansa mit Monika’s Konditionen nur auf einer Warteliste gelandet. Bei einem festgebuchten Start schon am Morgen nach der Ankunft war das Risiko zu gross, die Tour zu verpassen, daher hatten wir ganz regulär eine recht günstige Alternative über den „normalen“ Weg gebucht. Allerdings mussten wir nun erfahren, dass gerade heute morgen der Flug ET302 der Ethiopian Airlines nach Nairobi kurz nach dem Start in Addis Abeba abgestürzt ist :-(.
Auch wenn das kein Grund dafür ist, an der Sicherheit unseres für heute Abend gebuchten Fluges zu zweifeln: mulmig wird einem da schon, und mit Komplikationen beim geplanten Zwischenstop in Addis Abeba müsste man sicher auch rechnen. Kurzerhand haben wir daher nun nochmal den Lufthansa-Flug angeschaut und zum Glück zwei Plätze fest gebucht bekommen. Mit dem direkten Flug von Frankfurt nach Kapstadt fühlten wir uns nun doch deutlich wohler, aber haben dadurch weitere Probleme ausgelöst.
Zunächst gab es aber das erste Abenteuer auf dem Weg zum Flughafen.
Nicht mal eine Minute nach dem Einsteigen in die S-Bahn nach Siegburg mussten wir erfahren, dass der Fernverkehr in ganz NRW wegen des Sturms eingestellt wurde. Wir brauchten dann aber bis zur zweiten Station in Blankenberg, um uns für den Abbruch der Zugtour zu entscheiden. Nach einem Sprint über die Brücke aufs gegenüberliegende Gleis kam auch gleich die S-Bahn zurück nach Eitorf, allerdings musste uns der Lokführer nur eine Station später in Merten mitteilen, dass er bis auf unbestimmte Zeit nicht weiterfahren dürfte. Also ausgestiegen und beim Nachbarn angerufen, ob er uns statt in Eitorf am Bahnhof in Merten abholen kann, aber nach ein paar Minuten meldet er sich vom Ortseingang, dass die Feuerwehr die Strasse gesperrt hat weil ein Baum auf eine Stromleitung gekippt ist. Also blieb nur ein Fussmarsch über anderthalb Kilometer mit den schweren Taschen als Alternative, und nach über einer Stunde waren wir wieder zuhause und haben stattdessen das Auto genommen.
Bis zur Ankunft am Flughafen ging dann mal alles gut: während ich fahre, reserviert Monika online einen Parkplatz für drei Wochen, der zwar noch recht günstig ist aber eben in einer Garage ein paar Kilometer entfernt ist so dass ein Shuttle uns zum Flughafen fahren muss, den wir dann immer noch über zwei Stunden vor dem Abflug erreichen.
Hier beginnt nun Teil 2 des Albtraums: am Ethiopian Airlines Checkin-Schalter erfahren wir, dass unser Rückflug verfällt, wenn wir den Hinflug nicht antreten. Wir laufen zu einem Ticketschalter, rufen bei einer Hotline an aber bekommen nur dieselbe Antwort, bzw. sollen das mit dem Reisebüro ausmachen. Nur bei Amex ist halt sonntags niemand verfügbar!
Also entscheiden wir uns nur ungern, den Lufthansa Flug wieder zu stornieren (was Monika in ein paar Minuten online hinbekommt), und gehen zum Check-in von Ethiopian zurück. Und dann klappt das Einchecken nicht! Aus irgendeinem Grund verweigert das System die Einreise nach Südafrika; vielleicht weil der Lufthansa Flug noch im System hängt, oder weil es meint wir bräuchten ein Visum.
Der Service-Mitarbeiter erreicht niemanden um das zu klären, muss dann los zum Gate und hofft das da noch regeln zu können. Nur sind es jetzt noch weniger als eine Stunde bis zum Abflug und wir stehen immer noch mit den Taschen am Check-in!
Also dann doch nochmal auf Monikas Lufthansa Seite, wieder das Ticket dort gebucht für den Flug, der eine halbe Stunde nach dem Ethiopian Flug rausgeht. Am Lufthansa Schalter klappt Check-in und Gepäckaufgabe und wir haben unsere Bordkarte!
Am Ethiopian Schalter wollen wir nun noch Bescheid geben, das wir dort nicht mitfliegen, und jetzt meint der Mitarbeiter dass es klappen sollte und er auch das aufgegebene Gepäck noch umleiten kann. Aber jetzt haben wir einfach keine Nerven mehr für noch mehr Risiko und lassen diesen Flug verfallen und nehmen stattdessen unseren Lufthansa Direktflug.
Jetzt müssen wir nur noch in den nächsten Tagen raus finden, wie wir wieder nach Hause kommen: eventuell bekommen wir über Amex wieder den Rückflug mit Ethiopian zurück, der wohl automatisch aus dem System rausgeworfen wird, oder wir müssen über Monikas Lufthansa-Seite eine andere Alternative finden.
Auch wenn das jetzt etwas teurer wird: am Dienstag morgen nicht rechtzeitig zum Beginn der Tour in Kapstadt zu sein, wäre sicher noch viel aufwendiger.
Dass Monika sich am Morgen noch mit Teewasser die Hand verbrüht hat und ich ein vergessenes Ladekabel für 20 Euro ersetzen muss, passt dann zu diesem völlig vermurksten Tag 🙁