
Abenteuer Japan
Trotz meines fortgeschrittenen Alters (oder vielleicht gerade deswegen :-)) bin ich immer noch neugierig und möchte so viel von der Welt sehen wie möglich. Bisher war das auch nicht gerade wenig, wie man am besten an meinen Fotoalben bei Zonerama sehen kann, und dazu haben insbesondere die vielen Dienstreisen mit Nortel, Starent und jetzt Cisco beigetragen. Allerdings lag der Schwerpunkt bisher immer auf Europa bzw. auf den USA, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen.
Schon im Februar 2019 kam das erste mal die Idee auf, mal ganz weit in die andere Richtung zu gehen und in Japan zu arbeiten. Denn dort hatte Cisco mit Rakuten einen interessanten Kunden gewonnen: laut Wikipedia gehört Rakuten zu den 10 grössten Industrieunternehmen der Welt, und ist mit Amazon in der westlichen Welt vergleichbar. Um die Kunden noch einfacher und schneller direkt auf die Rakuten Online-Plattform zu bringen, wollte Rakuten sich nicht mehr auf die bestehenden Mobilfunknetzbetreiber verlassen und hat entschieden, mal eben ein komplett neues Mobilfunknetz zu bauen. Gegenüber den etablierten Unternehmen hat Rakuten den Vorteil, von Anfang an die neuesten und modernsten Technologien einzusetzen, und muss sich nicht mit veralteten Netzwerkelementen, Prozeduren und Tarifen herumschlagen. Insbesondere geht es hier um die Nutzung der neuen 5G Technologien, und damit kommt der Bogen zurück zu mir, denn die Beratung und Betreuung unserer Kunden beim Thema 5G ist meine wichtigste Aufgabe bei Cisco. Und damit sind es nicht nur meine Kunden die sehr interessiert daran sind, wie Rakuten dieses neue Netz bauen will, sondern ich eben auch.
Allerdings hatte ich das zunächst nicht aktiv weiter verfolgt, aber als ich dann im November eine interne Stellenausschreibung von Cisco Japan gesehen habe, wurde die Idee konkreter. Ich hatte zwar kein Interesse daran, mich darauf zu bewerben und komplett umzuziehen, aber warum nicht mal für ein paar Monate nach Japan gehen? Eine klassische Win-win Situation, denn damit kann ich auf der einen Seite dem japanischen Team helfen, kurzfristige Kundenanforderungen zu erfüllen und gleichzeitig neue Mitarbeiter zu trainieren, und auf der anderen Seite kann ich jede Menge lernen, wovon dann auch mein Team in Europa profitieren kann. Damit konnte ich meinen Chef sofort überzeugen, obwohl ich ihm jetzt das Leben schwerer mache da er die Arbeit auf die wenigen anderen Kollegen im Team verteilen muss. Der Chef-Chef war auch einverstanden, und auf der anderen Seite waren die Japaner zufrieden so schnell jemanden mit Mobilfunk-Erfahrung gewinnen zu können.
Nach nur wenigen organisatorischen Aktivitäten ging es dann schnell: am 13. Januar geht es jetzt das erste Mal nach Tokio! Für die Cisco Live Hausmesse in Barcelona vom 27.-31. Januar muss ich zwar nochmal zurückkommen, aber dann geht es vom 3.Februar bis zunächst 11.April wieder nach Japan (mit einem langen Wochenende Pause um den 14./15. März). Noch offen ist dann eine Verlängerung, je nachdem ob die Japaner mich noch brauchen können oder mein Chef mich wirklich wieder zurückhaben will. Vielleicht habe ich ja dann auch die Nase voll :-).