Jede Menge Arbeit

Am Abstand zum letzten Bericht sieht man schon, dass ich ja nicht zum Vergnügen hier bin. Es bleibt einfach keine Zeit mehr und ich falle eher müde ins Bett, wenn ich nach mehr als 12 Stunden wieder im Apartment ankomme. Hier in Japan muss ich mich an eine andere Art zu Arbeiten gewöhnen: statt überwiegend zuhause zu arbeiten geht es hier jeden Tag ins Büro. Statt wie manche Kollegen mehr als 1 Stunde mit dem Zug brauche ich immerhin nur 15 Minuten zu Fuß bis zum Tokyo Midtown Tower, und die Aussicht ist ja auch nicht schlecht:

Hier arbeiten viele bis spät in die Nacht noch im Büro, und es gibt durchaus genug zu tun um nicht nur aus Solidarität bis 22 Uhr bei den Kollegen zu bleiben. Selbst am Freitag Abend um 21 Uhr war noch jede Menge los. Auch wenn der Arbeitsbeginn bei 10 Uhr liegt ist das durchaus ermüdend; mal sehen wie das auf Dauer funktioniert.

Allerdings ist es hier nicht üblich, jeden Abend gemeinsam mit dem Chef zum Abendessen zu gehen und dann vielleicht noch in Karaoke Bars zu gehen, wie ich in meinem „Kulturschock Japan“ Buch gelesen habe. Immerhin bin ich am Mittwoch mal mit Kollegen in ein klassisches japanisches Restaurant gegangen, mit allem was dazugehört: Schuhe am Tisch ausziehen, Sashimi (roher Fisch aber anders wie bei Sushi ohne Reis), Stäbchen und Sake mit Flossen vom eigentlich hochgiftigen Kugelfisch.

Dazu gab’s jede Menge japanisches Bier (richtig lecker!), und es wurde mit 1 Uhr ziemlich spät. Ein Kollege meinte am nächsten Morgen dass er doch ein paar Kopfschmerzen habe, und die andere Kollegin hab ich seitdem gar nicht mehr gesehen :-).

An den anderen Tagen war es aber durchaus nicht einfach, etwas zu essen zu finden. Gelegenheiten gibt es im Überfluss, denn das Stadtviertel Roppongi ist als „Nightlife Hotspot“ bekannt, aber in der Mehrzahl ist eben alles auf Japanisch. Da ist es einfacher, im Supermarkt etwas mitzunehmen das man im Apartment essen kann, auch wenn aus dem Salat beim Auspacken dann mal eine Suppe wird :-). Manchmal hilft zumindest der Google Übersetzer auf dem Handy, wo man die unverständlichen japanischen Schriftzeichen direkt in Deutsch übersetzt bekommt. Sehr nützlich ist das im Mietpreis des Apartments enthaltene Frühstück mit einem kleinen Buffet in einer Lounge im Ark Tower; mit Müsli und Obstsalat kann man gut in den Tag starten.

Der Start ins erste Wochenende (an dem immerhin nicht gearbeitet wird) beginnt jetzt aber erst mal gemütlich; das Wetter ist nicht sehr einladend und ich lese und plane jetzt erst mal, was ich mir in den nächsten Wochen alles ansehen will. Dann gibt es demnächst auch mal richtige Reiseberichte mit hoffentlich schönen Fotos.