Verschnaufpause in Baños

Den Titel für diesen Tag hatte ich schon gestern gewählt, denn heute war kein Programm und keine Busfahrt geplant. Nach den vielen Erlebnissen der letzten Tage hätte ein ruhiger Tag auch ganz gut getan.

Allerdings wurde der schon um 7 Uhr zunichte gemacht, weil unser Zimmer direkt neben einem Schulhof lag und wir erst durch spielende Kinder und dann durch Lautsprechermusik und das Singen der Nationalhymne beim Morgenappell geweckt wurden.

So ganz ohne Aktivitäten wollten wir dann noch nicht bleiben, und hatten uns eine Wanderung auf der anderen Flusseite von Banõs ausgesucht. Insgesamt 8km in drei Stunden und 200m hoch und steil wieder hinunter waren letztendlich aber durchaus anstrengend, und kleine Hindernisse wie ein Bach auf dem Weg und eine marode Hängebrücke waren besondere Herausforderungen. Immerhin war aber ein Erdrutsch wieder passierbar gemacht worden.

Die Ausblicke waren aber die Strapazen wert: eine gerade erst 2022 erbaute Statue sollte wohl Wanderer zu diesem schönen Aussichtspunkt locken, aber die Herberge und das Restaurant an dieser Stelle waren verlassen.

Und auch auf dem weiteren Stück am Hang entlang bis hinunter am Fluss gab es schöne Ausblicke auf Baños; den Gipfel des Tungurahua konnte man aber leider nur kurz in den Wolken erkennen.

Auf dem Rückweg ging es ein Stück durch die Stadt vorbei an der Kirche Virgen de Agua Santa.

Ein paar Meter weiter trafen wir dann ein Paar aus unserer Gruppe, die uns von ihren Aktivitäten am Morgen erzählt haben. Und da das Wetter einfach zu schön war, gab es nur eine halbe Stunde Erholung im Hotel und wir nahmen auch das Taxi zu den „Manos de la Pachamama“. Auf dem Weg nach oben auf den Berg über Baños gab es neben dem Dinosaurierpark den besten Blick auf den Gipfel des Vulkans .

Die „Hände von Pachamama“ sind gleichzeitig ein Kunstwerk von lokalen Künstlern als auch eine Aussichtsplatform mit dem besonderen Kick eines Glasbodens auf dem Verbindungsstück und am Rand der mittleren Plattform. Die erst 2021 eröffnete Anlage kann man zur Schonung des Bodens nur ohne Schuhe betreten.

Die bunten Farben setzten sich auf dem Weg zum Ausgang auch in einem kleinen Garten fort.

Noch weiter den Berg hinauf befindet sich ein kleiner Park mit Garten und Baumhaus (daher „La Casa del Arbol“), toller Aussicht und Schaukeln, mit denen man über den Abhang schaukeln kann. Besonders eindrucksvoll war das 2014 bei einem der insgesamt 8 Ausbrüche in den letzten 20 Jahren.

Und das besondere Highlight ist hier eben die Aussicht auf diesen Vulkan, der statt Rauchwolken aber meistens normale Wolken auf dem Gipfel hatte.

Zwei Stunden später setzte uns der Taxifahrer, der uns die ganze Zeit gefahren und gewartet hatte, wieder am Hotel ab und war mit 20 Dollar zufrieden. Für wenig Geld daher ein tolles Erlebnis und weit weniger anstrengend als die Wanderung am Morgen.

Immerhin gab es dann tatsächlich noch eine „Verschnaufpause“ von drei Stunden im Hotel, bevor wir uns dann am Abend wieder mit fast der ganzen Gruppe im „Parpadelle“ zum Essen getroffen haben.