Nasser geht’s nicht

Mit dem Titel ist gar nicht einmal der Regen gemeint, der uns zusammen mit dichtem Nebel den Blick auf den Mount Batur versperrt hat.

Denn der Morgen fing erst einmal von oben trocken an, auch wenn Wolken einen schönen Sonnenaufgang verhinderten. Aber wir hatten schon für 6 Uhr einen Bootstrip zu den vielen Delfinen gebucht, die hier vor der Küste von Lovina Beach zu finden sind. Wir fuhren mit Captain Gede alleine in seinem Boot; allerdings hatte ich hier nicht den im Reiseführer empfohlenen Gede Masda gebucht sondern Gede Putre; beim Googlen hatte ich da nicht aufgepasst. Offenbar heissen hier aber ziemlich viele so; auch unser Guide später beim Wasserfall hatte als Erstgeborener diesen Namen bekommen. Schon bei „Wayan“ hatten wir das gelernt, dies ist auch einer der wenigen Namen für den ersten Sohn (oder die Tochter!) und sowohl unser Fahrer vom Flughafen wie unser aktueller Fahrer heißen so.

Trotz der Verwechslung hat die Tour viel Spass gemacht und wir haben jede Menge Delfine gesehen. Allerdings gab es wahrscheinlich sogar mehr Boote auf dem Wasser als Delfine; „Hunderte“ war nicht übertrieben und man kann sich schon fragen, ob das noch tierfreundlich ist. Allerdings tauchen die Delfine auch schnell wieder tief weg und sind so schnell dass sie wahrscheinlich auch woanders schwimmen könnten wenn die Boote so lästig wären.

Richtig cool war aber die Gelegenheit, die Delfine auch unter Wasser zu beobachten! Mit Schnorchelmaske hingen wir an einem Seil und wurden manchmal bei so hoher Geschwindigkeit durchs Wasser gezogen dass man schon fast Angst um die Hose bzw. den Bikini haben musste :-).

Aber obwohl meine Maske sogar eine Befestigung für meine Unterwasserkamera hat, hab ich leider nur ein kurzes Video aufnehmen können, weil ich vorher die Speicherkarte nicht geleert hatte :-(. Auf dem sind Delfine nur kurz zu sehen und ein Foto davon sieht nicht so toll aus dass ich es hier zeigen will. Diesmal müssen die Begegnungen mit den Delfinen unter Wasser eben in der Erinnerung festgehalten werden.

Auf der Fahrt zum Sekumpul Wasserfall konnten wir dann kaum noch die Augen offenhalten und sind einige Male eingenickt, aber spätestens bei notdürftig gestopften Schlaglöchern wie diesen war an erholsamen Schlaf nicht zu denken 🙂

Die Fahrt dorthin hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, denn die gleich drei Wasserfälle innerhalb weniger hundert Meter gehörten zu den schönsten die ich je gesehen habe!

Die Einheimischen nutzen das natürlich aus und erheben mit 250.000 indonesischen Rupien (etwa 12 Euro) pro Person einen sicherlich im Vergleich hohen Eintritt (in Ubud hatten wir nur 25.000-30.000 IDR bezahlt). Allerdings hat uns hier auch ein Führer über die gesamten zwei Stunden begleitet.

Nach einem kurzen Spaziergang erreichten wir den Aussichtspunkt, von wo man den Sekumpul, den Fiji und etwas versteckt den „Hidden“ Wasserfall erkennen konnte. Noch schöner war aber der Blick von oben mit der Drohne!

Sekumpul Wasserfall
Fiji Wasserfall

Dann ging es die Treppen hinunter, und zuerst durch eine enge Schlucht zum Hidden Wasserfall. Hier gab es sogar die Gelegenheit, im Becken unter dem Fall zu schwimmen!

Aber auch außerhalb blieb nichts mehr trocken, so dass es mit dem Fotografieren schwierig wurde und wir so klatschnass wurden, dass man kaum noch die Linse trocken bekam. Am Fuß des Sekumpul (Doppel-) Wasserfalls merkte man schon gar nicht mehr, dass es inzwischen auch von oben regnete!

Und am Fiji Wasserfall sind es gleich drei riesige Fälle, so dass man diese gar nicht auf ein Foto bekommt. Und spätestens hier gab es dann auch schon jede Menge andere Touristen, so dass man andere Personen im Bild nicht vermeiden kann (mal sehen ob die KI die später rausrechnen kann :-))

Ebenfalls im Eintritt enthalten war sogar ein Transfer zurück zum Parkplatz mit dem Roller, wo man sich einfach hinter einen anderen Fahrer setzte und gut festhalten musste da es über enge Wege z.T. steil bergauf ging.

Und selbst am Ende unserer Tagestour wurde es in unserer Unterkunft im „Hideout Kintamani“ (und genauso versteckt und abseits lag die auch) noch einmal nass. Eine eigene Wanne außen vor unserem Bungalow wurde nach unserer Ankunft mit heißem Quellwasser gefüllt, so dass man noch einmal im warmen Wasser die Aussicht auf den Kratersee am Mount Batur genießen konnte.