Tagestour um Ubud ohne Touristen

Neben dem Verkehr war die große Anzahl an Touristen in Bali ein Kritikpunkt, insbesondere wenn an bekannten „Instagramm“-Spots sogar Warteschlangen entstehen, um das perfekte Foto zu schießen.

Offenbar hat sich unser Fahrer für heute aber unseren Wunsch zu Herzen genommen, dass wir die Touristenströme gerne vermeiden würden, denn wir haben zumindest bei den Wasserfällen keine anderen Leute getroffen.

Es mag daran gelegen haben, dass wir mit 6:30 Uhr schon früh gestartet sind. Eigentlich war dabei die Idee, in der „blauen Stunde“ nach Sonnenaufgang die schönsten Fotos machen zu können, aber der Tag hat leider mit Regen begonnen. So sind wir erst einmal zum etwas weiter entfernten Taman Sari Wasserfall gefahren, wo der Regen dann aufhörte aber es trotzdem nicht wirklich einladend war dort im natürlichen Pool zu schwimmen.

Nur ein kurzes Stück daneben lag der Goa Rangreng Wasserfall, wo auch der Weg mit den Figuren im Felsen schon interessant war.

Für eine Kaffeepause zum Frühstück wählte unser Fahrer dann einen ganz besonderen Ort aus. Bei der „Satria Agrowisata“ gab es nicht nur einen kleinen „Show-Garten“ mit Kaffee, Kakao und vielen anderen Pflanzen und Früchten, sondern neben einer kostenlosen Probe von verschiedenen Tee- und Kaffeevarianten auch den „Luwak“ Kaffee. Dieser Kaffee zählt zu den teuersten Kaffeesorten der Welt aufgrund der besonderen „Verarbeitung“. Hier wählt die indonesische Schleichkatze die besten Kaffeefrüchte aus und verdaut das Fruchtfleisch, scheidet die Bohnen aber wieder aus. Normalerweise leben die Tiere in freier Wildbahn (anders als das zahme Tier unten), so dass die so vorbehandelten Bohnen von „Poo-Huntern“ gesammelt werden. Natürlich werden die Bohnen dann so gereinigt und geröstet, dass davon nichts mehr zu merken ist, aber der Geschmack soll durch die Magenenzyme beeinflusst werden. Ich habe davon zwar nichts bemerkt, denn die Tasse Kaffee schmeckte jetzt nicht besonders ungewöhnlich, kann aber jetzt immerhin sagen dass ich auch das mal probiert habe :-).

Natürlich wartete am Ausgang ein Shop mit den Produkten, wo wir uns dann mit dem Kauf von sicherlich etwas zu teurer Schokolade und Tee für die Tour und die Tee- und Kaffeeprobe revanchiert haben.

Der nächste Stop war dann das „Gunung Kawi“ Heiligtum mit aus den Felsen geschlagenen Gedenkstätten aus dem 10.Jahrhundert und einem hinduistischen Tempel.

So langsam wurde es Zeit für ein Mittagessen, aber einem einfachen Straßenrestaurant (den „Warungs“) wollte unser Fahrer uns aber wohl nicht absetzen. Das „Amertha“ Restaurant war schon richtig schön und mit Pizza und Burgern auf der Speisekarte deutlich auf Touristen ausgerichtet, aber es gab durchaus auch etwas aus der lokalen Küche.

Danach ging es weiter zum nächsten Wasserfall, und obwohl der noch beeindruckender war als die ersten beiden war außer uns kein Tourist zu sehen. Nach dem ersten Manuaba Wasserfall liefen wir noch weiter zu einem zweiten, bei dem man sogar hinter den Wasserfall im knietiefen Wasser gehen konnte, bevor es nach ein paar Metern durchs Wasser und durch die Schlucht wieder nach oben zum Weg ging.

So ganz stimmte die Aussage im Titel aber nicht, denn der letzte Stop war definitiv touristisch, auch wenn die Reisterrassen von Tegallalang noch längst nicht überlaufen waren. Denn hier gab es nicht nur die durchaus sehenswerten Reisterrassen, sondern auch alle möglichen „Instagram“ Fotospots und Aktivitäten wie eine Zipline und Schaukeln. Und auch wenn die Terrassen im Tal auch schon so gut zusehen waren, war dies natürlich ein idealer Spot für die mitgebrachte Drohne.

Nach fast neun Stunden unterwegs haben wir uns dann wieder am Hati Padi Cottage absetzen lassen, so dass wir hier zumindest mal für einen kurzen Moment die Sonne am Pool genießen konnten und ich diesmal schon gemütlich am Nachmittag den Bericht schreiben konnte.