Eigentlich sollte es heute ganz gemütlich und entspannt in den vorletzten Tag unserer Reise gehen, und zunächst fing es auch so an. Erst einmal ging es weiter nach Norden entlang der Küste mit vielen „New Zealand Christmas Trees“. Mit eigentlichem Namen Pohutukawa, wird er oft so bezeichnet weil seine roten Blüten kurz vor Weihnachten aufblühen. Leider waren wir dafür noch etwas früh aber an einigen Bäumen war das Rot schon zu sehen.

Auf dem Weg zum Ort Coromandel auf der gleichnamigen Halbinsel ging es über einen Bergsattel mit herrlichem Ausblick nach beiden Seiten; am besten wieder von der Drohne!

In dem kleinen beschaulichen Örtchen hatten wir das Weta Café empfohlen bekommen, und so gab es da ein zweites Frühstück (wie bei den Hobbits üblich :.-)), denn bereits in Waiomu lag praktischerweise ein kleines Café direkt an der Strasse beim Freedom Camping.

Noch einmal ging es über einen Bergsattel, aber hier reichte der kleine Hügel an der Strasse für den Ausblick in beide Richtungen.


Kurz danach bogen wir nach Whangapoua ab, wo am Ende der Strasse ein Parkplatz als Ausgangspunkt für den Weg zum New Chums Strand lag. Dieser war zwar nur knapp 800m lang aber man musste durch einen Bach waten und über Steine klettern, so dass der Strand in der nächsten Bucht nur von einer Handvoll Leute besucht wurde. Dabei kann ich mich nicht erinnern, jemals einen so schönen Strand gesehen zu haben!
Am besten war der Blick natürlich von der Drohne, die ich als erstes starten musste.

Dann ging es ins Wasser, mit einem sandigen Grund, der ganz gemächlich tiefer wurde und begleitet von immerhin schon einem halben Meter hohen Wellen. Beim Spaziergang entlang des 1km langen Strandes konnte man sich gar nicht satt sehen an dieser tollen Bucht, insbesondere mit dem Wald der nicht nur Schatten sondern auch schöne Fotos bot.



Die nächste Station in Whitianga war eigentlich als eine gemütliche Bootsfahrt entlang der Küste geplant, denn hier liegt die berühmte Cathedral Cove die man aktuell nicht zu Fuss erreichen kann. Bei der Auswahl zwischen mehreren Anbietern hatten wir nur auf ein kleines Boot geachtet, um nicht mit zu vielen Touristen unterwegs zu sein. Beim Namen „Sea Cave Adventures“ hätte man allerdings hellhörig werden können, denn uns wurde ein echtes Abenteuer mit diesem Boot für 8 Gäste (und 2 Skipper) geboten.

Wir hatten uns beim Einsteigen den sicherlich besten Platz mit Aussicht ganz vorne gesichert, aber das bedeutete auch dass es ziemlich gerumpelt hat, als das Boot bis zu mit 25 Knoten (46 km/h) über die fast einen Meter hohen Wellen gebrettert ist. Da musste man sich schon ordentlich festhalten, und Fotos waren nur möglich wenn es mal langsamer ging und wenn es in die Spezialiät dieses Anbieters, die See-Höhlen ging.
Zuerst ging es an der Nordostküste der Mercury Bay entlang zu den ersten Höhlen und vielen bizarr geformten Inseln und Felsen.







Dann folgte ein Höllenritt quer durch die Bucht zur südlichen von Whitianga gelegenen Küste, an der die Cathedral Cove lag. Sicherlich auch schon sehenswert, aber nach dieser Tour würde ich dem Skipper zustimmen, dass die Bucht nur als Hintergrundbild in Microsoft Windows 10 berühmt wurde und es noch viel spektakulärere Ecken gibt.



Hier versucht ein Baum mit einer langen Wurzel bis zum Wasser zu kommen, nur um dann wohl festzustellen dass Salzwasser auch für Bäume nicht geniessbar ist.

Es folgten noch ganz spezielle Höhlen wie die Orua Bay Cave, durch die eine tektonische Verwerfungsspalte läuft und daher besonders mit tief herabhängenden Felsen beeindruckt, und eine Höhle die gar keine ist weil sich nach der Durchfahrt durch das Loch im Felsen ein Fenster zum Himmel öffnet.





Und das beste war dass dies keine normale Tour war: wir hatten eigentlich nur eine 2h Tour gebucht, aber offenbar hatten die beiden Skipper heute Lust auf mehr und haben zwei Touren kombiniert, zwischendurch einen Fisch gefangen und offenbar selbst so viel Spass gehabt, dass wir am Ende erst um 19 Uhr nach drei Stunden wieder im Hafen ankamen!
Da wir am Morgen angerufen wurden, dass wir die einzigen waren die eine Tour um 14 Uhr gebucht hatten, wurden wir auf 16 Uhr verschoben. Die zusätzliche Zeit hatten wir im Weta Cafe und am New Chums Strand sehr genossen, aber das bedeutete auch dass der ursprüngliche Plan mit erneutem Freedom Camping wohl nicht mehr funktioniert hätte; nach 18 Uhr hat man auch jetzt in der Nebensaison schon keine Chance mehr auf die üblicherweise sehr wenigen offiziell erlaubten Plätze. Daher hatten wir am Morgen noch einmal einen Campingplatz in Tairua gebucht und sind dort nach einer weiteren dreiviertel Stunde Fahrt angekommen. Bei der letzten Übernachtung noch einmal eine Dusche, Strom und eine Küche zum Spülen zu haben war auch nicht verkehrt.