Verregnetes Ziel in Montreal

Noch mehr als der erste Tag war der letzte Tag der Tour komplett verregnet, aber da das genau so vorhergesagt wurde hatten wir bereits alle Ziele in Ottawa in den letzten beiden Tagen besucht und damit nichts mehr verpasst.

Nach dem Start um 10 Uhr bei unseren Freunden sind wir daher zur Bayshore Mall gefahren, um dort im Trockenen durchs Shopping-Center zu laufen. Früher sind wir hier oft gewesen, und damals hat Einkaufen noch viel mehr Spass gemacht: im ersten Jahr mit eigenem Gehalt und einem günstigen Wechselkurs gab es so viele Dinge die man noch kaufen wollte, und 1995 wurde Amazon gerade erst als Online-Buchladen gegründet so dass man immer in echten Läden auf der Suche nach Schnäppchen war. Heute fällt mir einfach nichts mehr ein, was ich noch brauchen könnte, und billiger ist es in Euro und online sowieso.

Es machte daher nichts aus, auf dem Weg nach Montreal noch einen kleinen Schlenker über Kemptville zu machen, wo wir einen anderen Freund getroffen haben, den wir auch nach 1995 und 1997 das letzte Mal 2005 gesehen haben. Da kann ein Mittagessen auch mal zwei Stunden dauern, wenn man sich viel zu erzählen hat!

Nach 2.5h Stunden Fahrt nach Montreal haben wir es geschafft, den Mietwagen auf die Minute genau zur vereinbarten Zeit zurückzugeben, nicht ohne vorher noch den Tachostand zu dokumentieren.

Allerdings hatte ich erst nach einer Stunde Fahrt und etwa 100km daran gedacht, den Stand zurückzusetzen, so dass wir ungefähr 4300km gefahren sind und in den 17 Tagen fast 69 Stunden im Auto gesessen haben. Ein echter Roadtrip also, aber trotzdem mit maximal 400km und 4h Stunden an einem Tag inner noch erträglich.

Jetzt geniessen wir am Flughafen die Zeit bis zum Boarding und hoffentlich auch den Flug, und sollten morgen nachmittag nach Zwischenlandung in München in Frankfurt ankommen und haben dann nur noch einmal eine Autofahrt von 150km bis nach Hause vor uns.

Wir blicken zurück auf einen fantastischen Urlaub mit vielen Erlebnissen, grandiosen Aussichten und richtig viel Glück mit dem Wetter und dem Zeitpunkt der Tour, so dass wir den Indian Summer genau wie erhofft erlebt haben. Bis auf die unerwarteten Schwierigkeiten bei der Suche nach einer Unterkunft am Columbus Day Wochenende hat auch alles perfekt geklappt, und wir können eine solche Tour wärmstens weiter empfehlen (wenn man Spass daran hat, jeden Tag woanders zu sein und viel zu erleben). Nur sollte man ein paar Tage früher starten und dieses Columbus Day Wochenende meiden (und nicht später kommen da nach dem Wochenende die Saison für viele Campingplätze und Sehenswürdigkeiten beendet ist). Auch wenn man nicht unbedingt ein Fan vom Zelten ist, ist es sinnvoll für den Notfall falls kein Hotel mehr zu erträglichen Preisen verfügbar ist, aber auch wenn man so früh wie möglich auf die Trails in den Nationalparks starten möchte. Oder man mietet sich ein grosses Auto :-). Ein Wohnmobil wäre sicherlich auch eine Option, aber der Preis ist so viel höher als bei Mietwagen dass man wohl kaum etwas spart im Vergleich zu den Hotelkosten. Und wenn man wirklich 4000km und mehr fährt wie wir, ist auch der höhere Benzinverbrauch nicht zu vernachlässigen.

Falls jemand bis hierher alles mitgelesen hat, freue und bedanke ich mich für das Interesse. Letztendlich ist dieser Blog aber hauptsächlich für mich; zum einen nutze ich ihn als Vorlage für das Fotobuch, das ich in den letzten Jahren für unsere Urlaube gebastelt habe, zum anderen ist es in ein paar Jahren eine schöne Erinnerung, wenn man ansonsten längst die vielen Details eines Tages vergessen hätte. Daher kann ich auch das Schreiben eines solchen Blogs nur empfehlen (und mit WordPress ist das wirklich einfach)!

Update 2.11.2022:

Es dauert eben eine ganze Weile, alle GPS Tracks zu bearbeiten, um damit die Fotos der Spiegelreflexkamera synchronisieren zu können, und um eine Karte der Tour zu bauen. Noch länger dauert es, die vielen hundert Fotos von Kamera, Iphone und Drohne zu bearbeiten und zu sortieren. Jetzt ist aber alles fertig, und hier sind die Links zu den Ergebnissen:

Umap: Karte der Tour mit allen Highlights, Unterkünften, Restaurants und mit komplettem GPS Track des Roadtrips und aller Wanderungen (alternativer Link auf dem eigenen Server).

Zonerama: Album aller Fotos bei Zonerama mit einem schnellen Überblick

Piwigo: Die gleichen Fotos in einer selbst gehosteten Galerie auf dem eigenen Server; etwas langsamer aber mit einigen zusätzlichen Funktionen, z.B. bei den 360° Panoramen von der Drohne